Winterblüher und Frühblüher

Zusammenfassung:

Selbst in der tiefwinterlichen Tristesse und Nebelsuppe kann man sich an der Krönung gärtnerischen Schaffens - an Blüten - im Garten erfreuen. Es müssen nur milde Temperaturen vorherrschen. Die Auswahl ist größer als man denkt. Diesmal werden nicht nur die Augen, sondern auch unsere Nasen verwöhnt ....

Winterblüher und Frühblüher - Winteraspekte von Gehölzen Teil III 

Alle Gehölzeliebhaber/innen und diejenigen, die es noch werden wollen, brauchen selbst in der Tristesse des oft grauen, nebelverhangenen Winters nicht auf die wohl größte Freude eines Gärtners - die Blütenpracht - der Pflanzen zu verzichten. Auch für den kalten Abschnitt des Gartenjahres kann man sich bei geschickter Pflanzenwahl das eine oder andere Kleinod, das in dieser so rauen Zeit erblüht, in den eigenen Garten holen.

Aus Erfahrung bin ich mit dem Begriff "Winterblüher" etwas vorsichtig, verwende ihn aber trotzdem, da man sich darunter gedanklich schöne Bilder zaubern kann, und jeder weiß, was man meint. Damit Gehölze diesem Begriff gerecht werden können, ist ein entsprechend mildes Klima oder eine entsprechend milde Wetterphase eine notwendige Voraussetzung. Es braucht mir niemand zu erzählen, dass in Zone 5 oder 6 mitten im Januar bei minus 15 Grad Celsius ein Duftschneeball erblüht oder seine im vielleicht milden Dezember begonnene Blüte fortsetzt.

Man kann also, je nach generellem Klima, dem Wetterverlauf in einem bestimmten Jahr oder gar je nach Mikroklima Herbstblüher und Winterblüher oder Winterblüher und Frühblüher durchaus einmal bei einer Blüte zur gleichen Zeit "ertappen". Genauso ist es ziemlich sicher, am Niederrhein im Dezember oder Januar den Winterjasmin in voller Blüte bewundern zu können, während sich in Zone 6 da gar nichts tut bzw. man sich mindestens bis in die zweite Februarhälfte gedulden muss. Der Gärtner einer nahen Baumschule sagte mir vor zwei, drei Jahren einmal, dass Prunus subhirtella 'Autumnalis' (die Higan-Kirsche), Whz 6a, bei uns lediglich zur gewöhnlichen Blütezeit im Frühjahr ihre Pracht zeigt. Die vereinzelten "eine hier und eine dort Blüte" in besonders milden Ausnahmejahren lohnt es nicht zu erwähnen. Ich führe dies hier an, um Enttäuschungen vorzubeugen bzw. möchte dazu beitragen, den von vielen Farbmagazinen strapazierten Begriff der "Winterblüher" etwas zu relativieren oder kritisch zu betrachten.

Die Blütezeit kann meist nicht generell angegeben werden, sondern ist sehr stark vom Verlauf der Witterung abhängig. An der Schönheit der Gehölze ändert das freilich nichts. Und auch nicht an Überraschungen, die sie einem bereiten können. Denn wenn über zwei oder drei Wochen im Winter eine ausgesprochen milde Wetterlage vorherrscht, kann es auch passieren, dass selbst Gärtner rauerer Lagen ihre Augen mit farbenfoher Blütenpracht und ihre Nasen mit manch zartem Duft verwöhnen können (wenn sie ihren Sinnen denn trauen).

So gesehen sind alle Angaben bezüglich der Blütezeit Richtwerte, die sich in milden Klimata und bei mildem Wetter nach vorn bzw. in rauen Lagen und bei tief winterlichem Wetter nach hinten verschieben können.

Der Platz an der Spitze der klassischen "Winterblüher" schlechthin ist doppelt besetzt. Zum einen ist hier wohl Jasminum nudiflorum - der Winter-Jasmin - Whz 7a, einzureihen. Wie unterschiedlich seine Blütezeit ausfallen kann, wurde ja oben schon erwähnt. Auch in der Literatur findet man hier Angaben von Dezember bis April, je nach Witterung. Seine Blüte erinnert mit seinem satten Gelb an jene der Forsythien. Letztere haben allerdings nur vier Blütenblätter, Jasminum nudiflorum dagegen fünf oder sechs. Das Tolle an ihm ist die lange Blütezeit, denn er öffnet niemals alle Blüten auf einmal, sondern nach und nach - auch in Abhängigkeit von der Witterung. Es handelt sich um einen so genannten Spreizklimmer mit stark überhängenden Trieben. Um etwas aufrecht zu wachsen, benötigt er Mauern, Bäume, größere Steine oder künstliche Kletterhilfen. In Ermangelung dieser wächst er als eine Art "Bodendecker". Triebe, die mit Erdreich in Kontakt kommen, können wurzeln und auf diese Art auch Flächen bedecken.

Zum anderen wird im selben Atemzug meist Hamamelis x intermedia - die Hybrid-Zaubernuss (Hamamelis japonica x Hamamelis mollis) - Whz  6b, genannt. Der Zeitraum, in dem sie uns mit Blüten verzaubert, ist abhängig sowohl von Art (H. mollis, H. japonica, H. vernalis, H. macrophylla, H. x intermedia) bzw. Sorte, als auch von der Witterung und kann sich von Dezember bis April hinziehen. Selbst von der herbstblühenden Zaubernuss - Hamamelis virginiana - wird berichtet, dass sie mancherorts bis Anfang Dezember blüht und hier einen Schnittpunkt mit so manchem Winterblüher hat. Der Schwerpunkt wird hier aber sicher in der Zeit um den Laubfall liegen, so hat es jedenfalls meine gehalten.

Sind sie einmal erblüht, bleibt uns diese Freude auch lange erhalten. Drei, vier, ja sogar fünf Wochen lang kann es dauern, bis die Pracht ein Ende nimmt. Dies hängt wiederum damit zusammen, ob die Blühphase von starken Frösten unterbrochen wird. Sich darauf einzustellen, ist nämlich eine Spezialität der Zaubernüsse. Die schmalen, zarten Blütenblätter rollen sich zu ihrem Schutz bei Frost zusammen. Steigen die Temperaturen wieder an, entfalten sich die Blütenblätter erneut. Durch diesen Mechanismus kann eine offene Hamamelisblüte Temperaturen von minus 10 bis minus 12 Grad Celsius ohne Schaden überstehen und sie kann diesen Vorgang sogar mehrmals wiederholen. Eine Fähigkeit, die im Gehölzreich ihresgleichen sucht. Damit hätten wir zum einen eine außergewöhnliche Blütezeit und zum anderen auch eine ausgesprochen lange Blühdauer. Auch ein reiches Farbspektrum steht zur Wahl - von gelb bis hin zu rot ist schier jegliche Nuance zu finden. Als Draufgabe verströmen die Blüten noch einen angenehmen Duft.

Man sieht, ich komme von den Superlativen nicht mehr weg, zumal es auch die Herbstfärbung der Blätter (je nach Hybride leuchtend gelb oder leuchtend rot) schafft, für wässrige Augen zu sorgen. An Hybriden nenne ich 'Feuerzauber', 'Westerstede' und 'Ruby Glow' mein Eigen. Letztere wurde als Schnäppchen vor dem sicheren Baumarkttod gerettet und befindet sich gerade in der Erholungsphase. Ich gönne ihr diese - man sollte den Zaubernüssen überhaupt viel Ruhe und Zeit schenken, damit sie sich ordentlich etablieren können. Erst nach einigen Jahren zeigen die Hexen, was sie wirklich draufhaben.

Auf der "common-hitlist" der Winterblüher sind wohl auch Vertreter der Schneebälle zu finden. Viburnum x bodnantense 'Dawn' - der Winter- oder Bodnant-Schneeball, Whz 6b, weist eine  besonders lange Blütezeit auf, die oft schon im November beginnt und bis in den April dauert. Auch ökologisch interessant, denn seine Blüten (die Knospen sind kräftig rosa, die Blüten weißlich-rosa) werden im ausgehenden Jahr von den letzten und im neuen Jahr von den ersten Insekten beflogen. Die Hauptblüte liegt freilich im März/April. Allerdings erscheinen bei mildem Wetter im Winter immer wieder Einzelblüten, die, wenn die Temperaturen wieder sinken, erfrieren. Seine Knospen beinhalten jedoch eine Vielzahl an Einzelblüten. Der Schneeball kann so aus der Knospe stets neue Blüten nachschieben. Ein etwas geschützterer Standort ist wohl von Vorteil. Meiner steht an einem sonnigen Westhang. Viburnum farreri - der Duft-Schneeball - Whz 6b, hat seinen Weg zu mir leider noch nicht gefunden. Auch er entfaltet seine Blüten (Knospen rosa, Blüten weiß) über einen langen Zeitraum hinweg. Die Angaben bezüglich seines Blühbeginns schwanken - wieder unter Bedachtnahme auf mildes Wetter - in der Literatur zwischen Ende Oktober/November oder Dezember. Die Hauptblüte liegt wieder im März/April.

In letzter Zeit finden sich in den Gartencentern auch immer mehr Pflanzen, bei denen man sich nur wundern kann, wieso diese bei unseren klimatischen Bedingungen überhaupt angeboten werden. Meist ist es wohl reiner Kommerz. Das dachte ich auch von Mahonia bealei - der Schmuckblatt-Mahonie - Whz 8a!!, und Mahonia x media - einer Kreuzung aus Mahonia japonica und Mahonia lomariifolia, von der es etlich Kultivare (zB Charity, Winter Sun) gibt - Whz 8a!!. Eines kann ich gleich vorausschicken: Sie vertragen weit tiefere Temperaturen, als man den Angaben in der Literatur entnehmen kann. In wintermilden Gegenden sicher problemlos, bedarf ihr Gedeihen bei mir schon einiger Überlegungen und Vorkehrungen. Keine Wintersonne (idealerweise am Gehölzrand im Schatten von Koniferen), Reisigschutz und ein dick gemulchter Wurzelbereich sind da mit Sicherheit angebracht. Minus 18 Grad haben sie so bei mir - soweit man es bereits beurteilen kann - fast schadlos überstanden. "Fast", denn jene, die ich am wenigsten geschützt habe, weist einige Blattschäden auf. Die Stämmchen der Pflanze scheinen gänzlich frisch zu sein. M. bealei blüht von Februar bis Mai, M. x media je nach Kultivar von November bis Februar/März oder gar April, beide jeweils in gelben, duftenden, aufgerichteten Trauben. Diese können bei M. x media bis zu 30 cm lang werden.

Eigentlich merkwürdig, dass hier nicht Mahonia napaulensis - die Nepal-Mahonie - Whz 7b, öfter bzw. überhaupt angeboten wird. Mir ist sie bis dato leider noch nicht untergekommen. Ich hoffe doch, dass sie irgendwann einmal durch Zufall in meinen Garten gelangt, denn mit ebenso gelben, zart duftenden, ca. 10 cm langen Blütentrauben, die im Winter erscheinen sollen, ist sie zumindest laut Literatur härter und wäre einen Versuch wert.

Immer wieder liest man von der Schneeforsythie - Abeliophyllum distichum - Whz 7a. Ich wurde schließlich neugierig und entschied mich, es zu probieren. Sie steht nun am Westhang und geht durch ihren ersten Winter bei mir. Berichte anderer Hobbygärtner stimmen mich zuversichtlich und ich warte voller Spannung auf ihre erste Blüte bei mir. Ihre Blütezeit ab März (bis in den Mai hinein) läutet jedenfalls schon das Frühjahr ein, und damit ist sie wohl kein eindeutiger "Winterblüher" mehr. Zartrosa-weiße Blüten sollen mit einem starken Mandelduft einhergehen .... was bin ich gespannt. Forsythia giraldiana - Giralds-Forsythie - Whz 6a , beginnt im März zu blühen und stellt eine Alternative zur allgegenwärtigen Forsythia x intermedia dar.

Uns allen bestens bekannt, sollte Erica carnea - die Schneeheide oder Winterheide - Whz 5b, in keinem Gärtchen fehlen. Mein schönstes Exemplar wächst im alten Steingarten, blüht weiß und ist im Frühjahr von einer Menge botanischer Krokusse umgeben. Sie entwickelt die Blütentrauben schon im Sommer und schickt diese ohne Knospenschutz in den Winter. Manchmal zeigen sie schon im November/Dezember ein wenig Farbe. Normalerweise beginnen sie erst im Januar oder Februar zu blühen und bleiben dann bis März damit beschäftigt. Das Farbspektrum reicht von weiß über rosa bis rot.

Pieris japonica - die Japanische Lavendelheide - Whz 6b, braucht bei weitem nicht so sauren Boden, wie gemeinhin angenommen wird, doch mit ihrer Blütezeit von Ende März bis April wird sie wohl nur in den klimatisch begünstigten Gegenden etwas früher dran sein, um so noch als Winterblüher zu gelten.

Als kleinere Vertreter der Winter- oder Frühblüher sind auch die zu den Hamalidaceae zu zählenden Scheinhaseln - Corylopsis pauciflora - Whz 7a, oder etwa Corylopsis spicata - Whz 6b, zu nennen. Sie erfreuen vor allem durch ihre primelgelben, in kurzen Ähren erscheinenden Blüten.

Cornus mas - die Kornelkirsche - Whz 5b, ist mit ihrer Blütezeit von Februar bis April eine der ökologisch bedeutsamsten Wildgehölze. Dem nicht genug, blüht sie nicht nur hübsch, sondern hat elegantes Laub und ihre Früchte sind wertvolles Wildobst. Es gibt auch einige Züchtungen, die nach Größe und Geschmack der Früchte selektiert wurden (z.B. Jolico). Cornus officinalis - die Japanische Kornelkirsche - Whz 5b, ist Cornus mas sehr ähnlich, soll jedoch ca. 14 Tage füher blühen.

Das Wintergeißblatt - Lonicera x purpusii „Winter Beauty" - Whz 5b, kann seine rahmweißen Blüten zwischen Dezember und April öffnen. Es weist den wenigen Bestäubern, die zu dieser Zeit unterwegs sind,  nicht nur durch die zauberhafte Blütenform, sondern auch durch deren intensiven Duft eindeutig den Weg. Es ist ein halbimmergrüner Strauch, der am liebsten in feuchtem Boden halbschattig steht. Sehr bekannt und alteingesessen ist sie wohl eine der wichtigsten Pflanzen meiner Kindheit. Was hätten wir nur ohne die pfeilgeraden Triebe der Haselnuss - Corylus avellana - Whz 5a, gemacht, die wir für allerhand Selbstgebasteltes dringendst benötigt haben.

Eine Zierform mit gedrehten Zweigen, die vor allem im Alter wahrlich zauberhaft anmutet, ist Corylus avellana 'Contorta'. Die Blüten können je nach Witterung und klimatischer Lage schon ab Januar erscheinen (gewöhnliche Blütezeit liegt im März/April). Die Früchte sind ein Leckerbissen für die Eichkätzchen. Es gelingt mir kaum, eine reife Nuss vor diesen fleißigen Sammlern zu ernten. Erst kürzlich bei einem Spaziergang blieben wir vor einem großen Haselstrauch stehen und bewunderten die hängenden männlichen Kätzchen. Er eignet sich auch sehr gut zur Unterpflanzung mit verschiedenen Frühblühern.

Lonicera fragrantissima - Duftheckenkischen, Winter Honeysuckle oder auch wohlriechende Heckenkirsche - Whz 7a, kann von Dezember bis März erblühen und dabei einen Honigduft wie in 1000 und 1 Nacht ;-) verströmen.

Chimonanthus praecox - die gelbe Winterblüte - Whz 7a, ist ein wenig bekannter Strauch, der ebenfalls nicht nur durch die zwischen (Dezember) Februar und März an 2-jährigen Trieben erscheinenden, gelb-braun-roten Blüten auffällt, sondern auch durch einen betörenden Duft. Eine Kostbarkeit im Garten, die vor allem als ältere Pflanze gut frosthart ist.

In meiner Gegend ist der Gewöhnliche Seidelbast - Daphne mezereum - Whz 4, auch wild anzutreffen. Seine rosa Blüten (ab Februar bis April) verbreiten einen derart intensiven Geruch, dass er weithin bemerkbar ist. Sogar zu einer Zeit, als ich noch "gartenunbedarft" war, ist mir dieser starke Duft aufgefallen. Er war so intensiv, dass ich mich auf die Suche gemacht habe. Ich wurde damals auch fündig. Zur Blütezeit gehe ich noch jetzt jeden Tag zum Seidelbast um "eine Nase voll" zu inhalieren - einfach herrlich. Es gibt ihn bei mir auch weißblühend (fo. alba), gerade mal 8 cm groß.

In der Literatur ist mir auch schon einmal Parrotia persica - das Eisenholz - Whz 6a, "als Winterblüher ab Januar" untergekommen. Ich kann es zwar nicht so recht glauben, die normale Zeit des Erblühens liegt zwischen März und April, aber dieses Gehölz würde mich damit in entsprechend günstiger Lage nicht zum ersten Male überraschen. Das Erscheinen der leuchtend roten Staubgefäße soll vor allem an alten Exemplaren zu einem früheren Zeitpunkt möglich sein.

Zum Schluss noch etwas sehr Ausgefallens: Rhododendron dauricum - die Dahurische Azalee - Whz 5b, mit purpurrosa Blüten von Februar bis April ist sehr selten in Kultur. Wenn man fündig wird, ist es meist nicht die reine Wildart, sondern eine Kreuzung mit Rhododendron mucronulatum (Stachelspitzige Azalee, Whz 5a). Dieser wäre mit purpurrosafarbener Blüte ab Februar ebenso einen Versuch wert. Er ist winterhart, ebenso schwer zu bekommen, doch wenn er einmal sehr früh zur Blüte kommt, wird diese meist von Frösten vernichtet. Rhododendron 'Praecox' - Whz 6b, kann ebenfalls seine Blüten von Februar bis April öffnen. Diese Anlagen kommen wohl von R. dauricum, denn er ist hier ein Kreuzungspartner.

In unseren Gärten ziemlich unbekannt ist Sarocococca hookeriana var. humilis -  die Fleischbeere - Whz 8a. Der Strauch liebt allerdings einen geschützten Pflanzplatz, der ihn vor den Widrigkeiten des Winters fernhält. Er bedankt sich dafür mit weißen Blüten, deren Staubbeutel rosa gefärbt sind. Sie können von Dezember bis März erscheinen und bilden schließlich schwarze, kugelige Früchte aus. Auch er versüßt diese Zeit mit einem intensiven Duft. Gartenbesitzer milderer Lagen seien darauf hingewiesen, dass dieser ca. 0,5 m hohe Kleinstrauch gerne Ausläufer treibt.

Es gäbe ja so vieles zu berichten. So manche Salix (Weide) erblüht ja auch schon sehr früh mit ihren weichen Kätzchen, aber darüber wissen ja ohnehin alle Bescheid.

 

Hinweise zur Kultur von Winterblühern

Ein paar Hinweise, wie man Winterblüher wirkungsvoll in Szene setzt, möchte ich noch mit auf den Weg geben. Abgesehen davon, sind bei allen Pflanzen auf die durchaus unterschiedlichen Bodenansprüche zu achten.

Bei den Winterblühern handelt es sich ja meistens um sehr außergewöhnliche Pflanzen. Man sollte sie daher nahe des Hauses, an Fußwegen, vor die Terrassentüre oder entlang der Einfahrt pflanzen, damit man auch in der kalten Jahreszeit möglichst viel von der Pflanze sieht, ohne schmutzige Schuhe zu bekommen. Dies bietet auch die beste Voraussetzung, ihren wunderbaren Duft wahrzunehmen. Genießer berücksichtigen sogar die Hauptwindrichtung bei der Pflanzung.

Man kann sich auch überlegen, möglichst geschützt zu pflanzen. Dies führt manchmal zu einer früheren Blütezeit und hilft den Blüten, so manche Frostnacht besser zu überstehen. Es nützt also doppelt: Der Genuss kann früher beginnen und länger anhalten. Geschützt kann auch nahe an einer gut zur Blütenfarbe kontrastierenden Hauswand oder einer größeren immergrünen Pflanze bedeuten. Man stelle sich rote Zaubernussblüten vor einer weißen Wand oder zarte gelbe Blüten vor dunklen Koniferen vor.

Mit der Gartenschere sollte man bei diesen wertvollen Gehölzen nur im äußersten Notfall anrücken. Nur wenn man sie in Ruhe lässt ist garantiert, dass sie sich gemäß ihrem natürlichen Habitus entwickeln. Ist es einmal unumgänglich, einen Eingriff vorzunehmen, dann am besten nach der Blütezeit. Sie geben ihrem Liebling damit eine Vegetationsperiode Zeit, neue Blütenknospen anzulegen. Obwohl sich viele oben genannten Schmuckstücke auch als Vasenschmuck im Haus eignen, brächte ich es nicht übers Herz, aus meinen Lieblingen einige Triebe für die Vase herauszuschneiden.

Falls bei der Lektüre dieses Artikels Fragen auftauchen sollten oder es ist Ihr Interesse geweckt worden, können Sie am regen Austausch darüber im Gehölzeforum von Garten-pur teilnehmen. Ich würde mich darüber sehr freuen.

 

 - Text und Bilder (außer anders vermerkt) © 06.02.2004

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Letzte Aktualisierung: 23.2.2015  -  © Garten-pur GbR