Fotografieren mit Polfilter

 

Ein Polfilter (kurz für Polarisationsfilter) ist im Grunde ein ganz feines Gitter. Dieses Gitter lässt nur Lichtwellen durch, die in der Richtung der Gitterspalten schwingen, alle anderen Lichtwellen werden herausgefiltert.

Der Effekt zeigt sich bei gespiegeltem Licht besonders deutlich: Da gespiegeltes Licht stark polarisiert ist, kann es durch entsprechende Drehung des Filters fast ganz herausgefiltert werden. Bei schrägem Blick auf Wasser z.B. überdecken die Spiegelungen normalerweise das, was unter Wasser ist. Das Polfilter schaltet die Spiegelungen weitgehend aus, sodass sichtbar wird, was sich unter Wasser befindet. - Genau so verhält es sich bei den Beispielfotos: Auf dem oberen Bild ist die Spiegelung im Glas der Uhr so stark, dass man sie nicht ablesen kann. Auf der zweiten Aufnahme sind die Spiegelungen durch ein Polarisationsfilter weitgehend ausgeschaltet, das Zifferblatt ist gut ablesbar. - Außerdem hat sich durch das Ausfiltern der Reflexionen die Farbe der Schreibtischoberfläche und des Uhr-Körpers stark verändert.

Für Landschaftsfotografen wahrscheinlich eindrucksvollere Effekte des Polarisationsfilters ergeben sich in der Darstellung vor allem des Himmels. Wenn man in etwa rechtwinklig zur Sonne steht und das Polfilter entsprechend dreht, wird das Himmelsblau dunkler, und Wolken stehen deutlich abgehoben vor tiefem Blau … dies beruht ebenfalls auf der Ausschaltung gespiegelten Lichts, das den Himmel heller erscheinen lässt als er ist.

Zwei relativ dezente Bildbeispiele sind meine Fotos von der Palinuro-Küste: beachtet die Farb- und Helligkeitsveränderung der Polfilter-Aufnahme gegenüber der ohne Filterung.

Weitere Bildbeispiele hierfür werde ich noch nachliefern. Einen guten Eindruck vom erzielbaren 'dramatischen', gewitterähnlichen Effekt vermitteln sehr schön diese Wolkenhimmel-Fotos von Katrin.

 

Anmerkungen zum Einsatz von Polfiltern

Für Digitalkameras sollten nur zirkuläre Polfilter verwendet werden, um mögliche Beeinflussungen des Belichtungsmesssystems zu vermeiden.

Je nach Lichtverhältnissen können Polfilter den Farbcharakter eines Fotos stark verändern. Generell verstärken sie den Bildkontrast. Man muss in einer konkreten Situation durch Drehen des Filters austesten, wie sich der Bildeindruck verändern lässt.

Eine logische Folge der Funktionsweise von Polfiltern ist, dass sie Licht schlucken. Man muss also mit ihnen länger belichten oder die Blende weiter öffnen. Man kann also in gewissen Grenzen Polfilter auch verwenden, um damit Zeitbelichtungen vorzunehmen (Bildbeispiele z.B. hier von Katrin). Besser nutzt man für solche Effekte aber Graufilter, weil diese im Gegensatz zu Polfiltern den Farbcharakter nicht verändern.

Generell ist immer die beabsichtigte Bildwirkung entscheidend, und nicht das, was technisch 'geht'. Übertreibungen schaden dem Bildeindruck. 

 

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Wikipedia-Artikel zu Polfiltern

Letzte Aktualisierung: 28.7.2010  -  © Garten-pur GbR