Das Substrat

Ein für ein breites Pflanzenspektrum geeignetes Pflanzsubstrat ist recht schnell und einfach hergestellt, sofern man die richtigen Zutaten hat. Es ist nicht immer leicht, die erforderlichen Bestandteile zusammenzusuchen, zumal es sich um vergleichsweise kleine Mengen handelt, bei denen ein Baustoffhändler nur milde lächelt. Meist bleibt einem nichts anderes übrig als mit einer Wanne im Kofferraum durch die Gegend zu fahren und wie ein Eichhörnchen folgende Ingredienzen zu sammeln: Scharfer Sand (auch gewaschener Sand genannt), lehmige Erde, Splitt (Kalkstein, Granit oder Basalt). Scharfen Sand bekommt man problemlos bei Betonlieferanten (Gelbe Seiten!), Splitt in Heimwerkermärkten, wo er als Streumittel gegen Glatteis verkauft wird (allerdings wohl nicht im Mai). Die lehmige Erde "findet" man halt. Ein heißer Tipp sind Maulwurfshaufen.

Wie bereits an anderer Stelle vermerkt, kommt es für die Pflanzen auf ein möglichst durchlässiges Substrat an. Schon an den hauchzarten Faserwurzeln ist zu erkennen, dass diese es gewohnt sind, sich durch enge Spalten oder die Haarrisse des Felsen hindurchzuzwängen, aber in kompakter, sauerstoffarmer Erde ersticken müssen. Ich habe deshalb die genannten Zutaten zu jeweils 1/3 gemischt und mir zur Arbeitsvereinfachung den Betonmischer des Nachbarn ausgeliehen. Wie kräftezehrend das Mischen des Substrats mit einer Schaufel ist, glaubt erst einer, wenn er es ein paar Stunden lang gemacht hat.

Einige Alpenpflanzen mögen es jedoch durchaus feuchter und lehmiger. Der erschlagend blaue Enzian gehört dazu (Bild 34 Gentiana acaulis). Deshalb sollten ein paar Areale des Steingartens für eine derartige Sonderbehandlung reserviert werden. Ähnliches gilt für Rhododendren. Diese bedürfen einer "sauren Nische", wo sie in fast schierem Torf, gemischt mit scharfem Sand und nur geringen Lehmanteilen stehen.

Sollte das Substrat nun betont kalkhaltig sein oder neutral oder eher sauer? Hierfür gibt es keine Regel, da die Alpenpflanzen durchaus unterschiedliche Ansprüche haben. Beileibe nicht alle sind kalkliebend! Ich habe mich für eine neutrale Erdmischung entschieden und deshalb Basaltsplitt untergemengt. Sofern ein Pflänzchen nach Kalk geschrien hat, wurde rundherum das Substrat mit Kalksplitt angereichert.

Von dem Splitt sollte man einen gewissen Vorrat zurückbehalten, um später die Substratoberfläche damit abdecken zu können. Auch benötigen viel Pflanzen eine "Halskrause" aus Stein, um vor zuviel Nässe geschützt zu werden. Damit die Splittabdeckung nicht allzu eintönig wirkt, mische ich ein paar größere Steine gleicher Provenienz unter.

 

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Letzte Aktualisierung: 23.2.2015  -  © Garten-pur GbR