Eine Garten-pur Empfehlung

 

 

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The Garden in Winter

The Garden in Winter

von Rosemary Verey
Frances Lincoln Publishers neue Auflage Januar 2008

Taschenbuch, 168 Seiten

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Das Thema Garten und Winter ist in den letzten Jahren zunehmend in den Blickpunkt des Interesses gerückt. Wir haben im Portal bereits einiges zum Thema ausführlich besprochen.

Rosemary Vereys Buch spricht die Zielgruppe der selbst gestaltenden Gartenbesitzer an, was sich in einem sehr persönlichen Schreibstil und vielen Bezügen zu ihrem eigenen Garten äußert.

Die Einleitung ist ein flammendes Plädoyer dafür, seinen Garten auch wintertauglich zu gestalten. Dabei streift sie bereits die dafür wichtigen Aspekte, die in den folgenden Kapiteln ausführlich besprochen und mit Abbildungen verdeutlicht werden.

In „Raum-Struktur-Muster“ geht es um die starke Wirkung, die die im Winter übrigbleibenden dreidimensionalen Objekte ausüben, wobei pflanzliche (Alleen, Hecken, Topiary) genauso besprochen werden wie architektonische(Pergolen, Figuren, Pflanzgefäße). Besonders interessant ist die ausführliche Behandlung der Wirkung von Licht und Schatten, die mit der tiefstehenden Wintersonne ganz anders wirken können als im Sommer. Eindrucksvoll sind einige Abbildungen zum Thema, der Schattenwurf einer Pergola, eines Rankbogens. Auch deutlich die unterschiedliche Farbwirkung im Wintersonnenlicht, bei Schnee oder an einem typischen trüben Tag.

In „Winterbilder“ geht es dann um Überlegungen dazu, was man vom Haus aus sehen können möchte und zwar aufgeschlüsselt nach und unterschiedlich für Schlafzimmer, Arbeitszimmer und Küche, da diese Räume zu unterschiedlichen Zeiten genutzt werden und in unterschiedliche Himmelsrichtungen orientiert sind. Ähnlich gründliche Überlegungen gelten den Anforderungen an die Ansicht bei der Annäherung ans Haus. Als drittes wird empfohlen, einen Platz entfernt vom Haus als Wintergarten anzulegen, um den Gärtner auch im Winter hinauszulocken.

Winterfarbe“ zeigt überwiegend das Pflanzenmaterial nach Farben sortiert. Nur Blau kommt nicht vor, allerdings wird der blaue Winterhimmel anderswo erwähnt. Es gibt aber auch die schwarze Wasser-/Eisfläche eines Teichs zu sehen.

In „Arbeit und Vergnügen“ geht es ganz konkret um Arbeiten, die man im Winter erledigen kann und sollte. Sehr hübsch sind die Arbeitsvorschläge aufgeteilt danach, ob sie für gutes, schlechtes und eisiges Wetter geeignet sind- da bleibt kaum eine Gelegenheit, drinnen zu bleiben. Für den Gemüsegarten gibt es sogar eine Aufstellung der monatlichen Arbeiten. Zu Vergnügen zählt die Winterfütterung der Vögel, deren Farbe, Gesang und Bewegung durchaus als Bestandteile der Gestaltung angesehen werden. Ein weiteres Vergnügen ist die beispielhafte Zusammenstellung eines Straußes aus dem Garten schon zu Weihnachten.

Pflanzenportraits“ folgen botanisch-alphabetisch mit recht kleinen Bildern nicht aller erwähnter Pflanzen.

Eine umfangreiche Bibliographie lockt zum Weiterlesen.

 

Das Bildmaterial illustriert die Punkte, die im Text gemacht werden, ganz überzeugend. Man kann das Buch durchaus im ersten Durchgang als Bilderbuch ansehen.

Der Mehrwert ist die Fülle der Anregungen, erst einmal zu sehen, was es im Winter überhaupt alles zum Angucken (und Riechen und Hören) geben kann, und dann der Reichtum an praktischen Hinweisen, für Pflanzenkombinationen zur Gestaltung eines Gartenrahmens, der auch und ganz besonders im Winter wirkt. Die Sammlung vieler möglicher Pflanzen ist dann das Tüpfelchen auf dem i. Glücklicherweise sind nicht so extrem viele Vorschläge nur für Zone 8 oder höher geeignet: die Autorin gärtnert selbst nicht in so extrem günstiger Lage. Sie schafft allerdings ganz bewusst sehr geschützte Plätze und geht auch mal ein Risiko ein.

Das Buch ist das Verbindungsglied zwischen Gisela Keils Beispielbilderbuch und reinen Pflanzensammlungen wie von de Belder und Buffin. Dies Buch braucht man, wenn man seinem Garten nicht nur in paar im Winter attraktive Pflanzen hinzufügen möchte, sondern sich den gesamten Garten wintertauglich ausmalen möchte. Das Resultat dieser Überlegungen muß dabei gar nicht unbedingt eine riesige Änderung sein.

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