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Gehölze im Winter: Ein Bestimmungsbuch

Gehölze im Winter: Ein Bestimmungsbuch

von Walther, Gerhard
Verlag Patzer; Berlin, Hannover 1. Auflage

Hardcover, 191 Seiten

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Gerhard Walther legt mit seinem Werk "Gehölze im Winter: Ein Bestimmungsbuch" ein auffallend gut strukturiertes und durchdachtes Bestimmungsbuch für Gehölze im winterlichen Zustand vor. Als Subziel hat er sich vor allem die Erkennung jüngerer Pflanzen vorgenommen. Konsequenterweise wird aus diesen Vorgaben heraus auf die Beschreibung von nur im Sommer erkennbaren Merkmalen, wie auch besonderer Merkmale adulter Pflanzen (wie z. B. Fruchtbehang oder Rinde/Borke) bewusst verzichtet. Besonders erwähnenswert ist der Umfang von 700 (!!) verschiedenen Gehölzarten. Es sind vor allem auch solche Arten enthalten, die bei uns nicht "natürlich" vorkommen, sondern lediglich in Gärten und Parks Verwendung finden. Hybriden, Unterarten, Varietäten und Sorten sind jedoch im Winter oft nicht klar und deutlich identifizierbar, folgerichtig beschränkt sich der Autor hierbei auf die Bestimmung der Art. Stark frostgefährdete, "zu weiche" Arten wurden ebenfalls weggelassen. Vertreter des Weinbauklimas wurden jedoch berücksichtigt.

Der Kern bzw. Hauptteil des Buches besteht aus zwei Teilen: den Bestimmungstabellen und dem Bestimmungsschlüssel.

Der Nutzer/Leser wird sich zuerst - dem Konzept des Buches entsprechend - zu den Bestimmungstabellen als Ausgangspunkt seines Unterfangens begeben. Davon gibt es 14 Stück, die übersichtlich in vier Kategorien (Blätter im Winter vorhanden (immer- und wintergrüne Arten) - Blätter im Winter fehlend - Arten, die den vorgenannten nur schwer zuzuordnen sind - frostgefährdete Arten, in milden Wintern aber im Weinbauklima im Freien aushaltend) zusammengefasst sind. Allen voran steht eine Übersicht. Hier finden sich beispielsweise Tabellen für "Schling- und Kletterpflanzen", "Winter- und Vorfrühlingsblüher", "Gehölzarten mit Dornen oder Stacheln" als auch solche, die sich den "Trieben als Bestimmungsgrundlage" widmen.

Beginnend bei der Übersicht der Bestimmungstabellen wird man zur zutreffenden Tabelle und in den Tabellen in gewohnter Weise von Unterpunkt zu Unterpunkt weitergeleitet. Am logischen Ziel, der Gattung, wird man dann zum entsprechenden Eintrag im alphabetisch nach wissenschaftlichen Namen sortierten (!) Bestimmungsschlüssel (der zweite Teil der Bestimmungsreise) weiter verwiesen. Ist man sich der Gattung ohnehin sicher, kann man sich auch an diesem Punkt schnell in die Systematik einklinken.

Hier angelangt oder eingestiegen, findet man meist ein kurze Beschreibung zur Art und Erläuterungen zu den spezifischen Schwierigkeiten und Einschränkungen der Bestimmbarkeit im Winter. So finden sich beispielsweise bei Castanea, Catalpa, Cotinus, Enkianthus nur jeweils eine Art, bei Elaeagnus hingegen sechs, bei Euonymus immerhin sieben und einige Selektionen. Bei Buchen schließlich ist die Bestimmungsauswahl für die kühle Jahreszeit auf die Wildform und die Tatsache einer bestehenden Veredlung oder Hängeform beschränkt, da es hier ohne Blätter problematisch wird. Bei Amelanchier finden sich alle drei relevanten Arten. Sorbus finden sich hier mit über 10 Arten vertreten, Morus mit zwei. Wenn hier manche Gattungen mit nur wenigen Arten vertreten sind, ist dies auf eine mangelnde Möglichkeit der weiteren Bestimmbarkeit im Winter zurückzuführen.

Zur Illustration sind ein paar kleinere, charakteristische Farbbilder sowie eine größere Anzahl an Skizzen (mit grüner Hintergrundfarbe), die Triebe und Knospen abbilden, vorhanden.

Die Benützung des Buches wird ebenso wie die verwendeten Fachausdrücke erläutert. Ein Verzeichnis der botanischen Namen (jeweils gefolgt von der Nennung jener Tabellen, in denen die Pflanzen beschrieben sind), der deutschen Pflanzennamen (jeweils gefolgt vom wissenschaftlichen Namen) und ein Literaturverzeichnis runden das Buch ab.

Fazit: ein lohnendes, gelunges, zweistufiges Bestimmungsbuch mit sehr klaren Zielsetzungen. Es fällt nicht nur die klare Struktur positiv auf, sondern auch die Möglichkeit, mit der Bestimmung entweder bei Null, oder bei Kenntnis der Gattung, eben mit diesem Wissensstand in den Ablauf einzusteigen.

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