Eine Garten-pur Empfehlung

 

 

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The Plant-Book: A Portable Dictionary of the Higher Plants

The Plant-Book: A Portable Dictionary of the Higher Plants

von Mabberley, D. J.
Cambridge University Press 1986

Gebundene Ausgabe, 707 Seiten, keine Illustrationen, 12 x 24cm

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„The Plant-Book“ klingt nach einem Standardwerk. Immer wieder in internationalen Publikationen erwähnt, gehört dieses Pflanzenlexikon wohl zur unverzichtbaren Ausrüstung eines botanisch interessierten Pflanzenliebhabers, sei es beruflicher oder hobbymäßiger Prägung, auf das man immer wieder gerne zurückgreift.

Dr. David John Mabberley hat als Botaniker am Bereich Plant Sciences der englischen Universität Oxford eine Zusammenstellung sämtlicher auf dem Planeten Erde vorkommenden Blütenpflanzen in handlicher Form erarbeitet: eine wahre Herkulesarbeit!

Es handelt sich hier, wie der Titel schon nahelegt, um eine Art Wörterbuch, in dem sich Pflanzennamen nachschlagen lassen und einem stichwortartig ein paar Informationen an die Hand gegeben werden, sollte man sich eben gerade im botanischen Garten oder eben mitten im tropischen Regenwald aufhalten und mit einem Pflanzennamen nichts anfangen können.

Was das Format anbelangt, haben wir es hier mit einem Buch zu tun, dass sich von der Größe her zwar auf Erkundungsgängen mitführen lässt, allerdings vom Gewicht her nicht für die üblichen Jackentaschen geeignet ist.

Erwarten kann man ein Buch, in dem einem schlagwortartig Tipps zu einer Pflanzengattung und ganz besonders zu den Pflanzenfamilien gegeben werden, wohingegen eher wenig über die vielen verschiedenen Arten einer Gattung zu erfahren ist, was einen nicht überraschen sollte, wenn man bedenkt, wie stark sich der Autor hier auf das Wesentliche beschränken musste.

Bei den Gattungen werden sowohl die Familienzugehörigkeit als auch die BotanikerInnen genannt, die die Gattung taxonomisch klassifiziert und benannt haben. Dazu wird die Zahl der vorhandenen Arten und deren natürliches Vorkommen auf der Welt erwähnt und einige Hinweise zur Nutzung der Pflanze, z.B. Holzverwertung oder medizinische Anwendung gegeben.

Bei den Pflanzenfamilien zeigt sich die eigentliche botanische Stärke des Werkes mit einer Auflistung der taxonomischen Untergruppen sowie einer ausführlichen Analyse der Blütenstruktur und Chromosomenzahl. Der Laie mag sich hier erst einmal abgeschreckt fühlen, was auch mit der Vielzahl der benutzten Abkürzungen zu tun haben mag, an die man sich allerdings schnell gewöhnt hat.

Im Anhang finden wir das Klassifikationssystem von Cronquist, auf dem das Werk Mabberleys fußt, sowie eine Liste der erwähnten Botaniker und die in den Einträgen zitierten verschiedensprachigen Periodika.

Auffällig ist es, wie stark die Länge der Einträge variiert: von einer einzigen Zeile bis zu einer ganzen Seite, was zum einen vom derzeitigen Wissenstand abhängen, andererseits aber auch mit der Bedeutung einer Pflanze zusammenhängen mag. So ist es verständlich, weshalb Euphorbia mit seinen 1600 Arten oder Citrus mit seiner Bedeutung als Lebensmittel für den Menschen genauer beschrieben wird, während etwa Ratzeburgia, ein mit nur einer einzigen Art in Burma repräsentiertes Gras, keine große Vertiefung erfährt. Es verwundert jedoch, warum z.B. zu Protasparagus mit 80 in Afrika und Asien vorkommenden Arten keine weiteren Informationen vorliegen.

Der Gartengestalter, der hier Hinweise auf die Verwendung von Pflanzen im Garten zu finden hofft, wird enttäuscht werden, zumal Mabberley in erster Linie an den natürlichen Lebensbereichen der Pflanzen und ihrer Bedeutung für den Menschen interessiert ist. Es findet sich zumeist lediglich der schnöde Hinweis „cult. orn.“ (cultivation ornamental), was einem sicherlich nicht weiterhelfen wird.

Dennoch ein wichtiges Buch, dass schon aufgrund seiner Kürze und Übersicht über den gesamten Bereich der Blütenpflanzen fasziniert. Es lädt dazu ein, einfach mal im Buch herumzublättern und dem eigenen Interesse freien Lauf zu lassen. Ist es nicht interessant, dass eine Pflanze wie Copernicia cerifera, die Carnauba-Wachspalme, in Nordostbrasilien mit 100 Millionen Bäumen vertreten ist oder dass die Gattung Senecio 1500 Arten umfasst, von denen die meisten Gärtner vielleicht gerade einmal zwei oder drei kennen?

Auch unter dem ähnlichen Titel “The Plant-Book: A portable dictionary of the vascular plants” erhältlich.

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