Krankheiten und Schädlinge der Rhododendren

Rhododendren sind nicht sonderlich krankheitsanfällig, wenn Standort und Bodenverhältnis artgerecht sind. Nun wird man gerade bei Wildarten nicht immer das makellose Aussehen erzielen, wie es bei Rhododendron-Sorten fordernd als üblich unterstellt wird. Wir sind eben nur selten in der Lage, die Standortansprüche zu bieten, die sie von Natur aus gewohnt sind. Aber selbst dort dürften sie nur ausnahmsweise unseren Gartenansprüchen gerecht werden, da sie üblicherweise von Wind und Wetter zerzaust, von Wildverbiss und Raupenattacken kahlgefressen oder vom Schneedruck platt gedrückt sind.

Vor diesem Hintergrund sollten wir keinem Perfektionswahn verfallen und nicht alle Schadbilder und Rhododendron-Krankheiten gleich mit der chemischen Keule behandeln. Erst wenn die Schäden überhand nehmen, sind energische Gegenmaßnahmen angesagt. Stickstoffmangel (Gelbfärbung der Blätter) und Chlorose (unregelmäßige Gelbfärbung, Blattadern bleiben grün) sind keine Krankheiten, sondern Anzeichen von Standortmängeln, die entweder durch Düngung (Stickstoffhaltige Dünger) oder Verbesserung der Bodenstruktur (Chlorose) recht schnell behebbar sind.

Bei allen Spritzmaßnahmen ist zu berücksichtigen, dass die Brühe schlecht auf den glatten Blättern haftet. Deshalb sollten der Brühe ein paar Spritzer eines Spülmittels beigefügt werden, um dem Wasser die Oberflächenspannung zu nehmen.

 

a) Krankheiten

- Blattfleckenkrankheit:

erkennbar an unregelmäßigen, braunen, grauen oder rötlichen gerandeten   Flecken, die zum Absterben und damit vorzeitigen Blattfall führen können. Die Bekämpfung kann mit den üblichen Fungiziden, wie sie auch für andere Zierpflanzen verwendet werden, vorgenommen werden.

- Grauschimmel-Fäule:

Grauer Schimmelbelag, der sich über die gesamte Blattspreite erstrecken kann. Bekämpfung durch handelsübliche Fungizide, die gegen Bortrytis wirken.

- Mehltau:

Einige Wildarten sind sehr empfänglich für Mehltau, erkennbar am grauen Belag und Verkrüppelung der Blätter. Bekämpfung wie bei Blattflecken.

- Phythophthora-Welke:

Schwerwiegende Erkrankung (bodenbürtiger Pilz), die, wenn sie wesentliche Teile der Pflanze befallen hat, zum Verlust des Rhododendrons führt. Sind nur einige Zweige infiziert, sollten diese schnellstmöglich bis weit ins gesunde Holz (der Pilzbefall ist an einer braunen Färbung im Zweiginneren zu erkennen) abgeschnitten werden. Gegebenenfalls mit dem systemisch wirkenden Celaflor Aliette spritzen.

- Ohrläppchen-Krankheit:

Befällt eigentlich nur immergrüne Azaleen sowie Rh. hirsutum und Rh. ferrugineum. An den Blättern entwickeln sich blasse, dickliche, knorpelig wirkende Aufblähungen. Die einfachste Methode ist, die befallenen Blätter abzulesen und zu entsorgen. Ansonsten wirken auch einige der üblichen Fungizide.

 

b) Schädlinge

- Rhododendron-Zikade:

Blütenknospen trocknen ein, werden braun und fallen nicht ab. Später weisen sie einen stachelig wirkenden, schwarzen Pilzüberzug auf. Die Zikade ist nicht leicht zu bekämpfen. Mehrmals mit Roxion spritzen (gem. Gebrauchsanleitung). Befallene Knospen ablesen und entsorgen.

- Blattläuse:

Meist ist der Neuaustrieb befallen. Die Schäden sind aber oft nur gering. Die üblichen, für Blattläuse vorgesehenen Insektizide können angewandt werden.

- Raupen:

Durch Raupen können erhebliche Fraßschäden insbesondere am Neuaustrieb verursacht werden. Ablesen ist besser als spritzen. Aber erst einmal muss man sie entdecken.

- Weiße Fliege:

Diese Insekten schwirren hoch, wenn man die Sträucher schüttelt. Bekämpfung wie bei Blattläusen.

- Rhododendron-Wanze:

Blätter sind eingerollt und weisen unterseits braune Punkte auf. Bekämpfung wie bei Blattläusen.

- Dickmaulrüssler:

Sehr schwer zu bekämpfendes Insekt, bei dem weniger der Käfer schädigt als vielmehr seine im Boden befindlichen Larven. Der Befall ist gut an bogen- oder halbkreisförmigen Fraßstellen an den Blättern zu erkennen, die vom Käfer stammen. Der nachtaktive Käfer lässt sich ablesen (Taschenlampe!). Die Larve ist eigentlich nur durch Nematoden (Biologische Schädlingsbekämpfung), die auf diese Larvenart spezialisiert sind, zu bekämpfen. Da eine Mindesttemperatur des Bodens erforderlich ist, kommt eine Bekämpfung nur im wärmeren Frühjahr und Herbst in Betracht.

 

Letzte Aktualisierung: 20.2.2006  -  © Garten-pur GbR